Instrumente


Das Jugendmusikcorps spielt mit einer reinen Blechbesetzung, unterstützt durch ein markantes Schlagwerk. Durch die Marsch und Show Auftritte, die oft im Freien, auf großen Plätzen und vor großem Publikum ablaufen, entstehen allerdings höhere Anforderungen an die Besetzung. 

Alle gleichen Instrumente werden zusammengefasst als Register bezeichnet. Ähnlich wie es bei Fußballmannschaften bestimmte Positionen mit ihren Aufgaben wie Tormann, Abwehr und Stürmer gibt, hat auch jedes Register in der Musik eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen.

Im Folgenden werden nun die einzelnen Instrumente des JMC vorgestellt. Hier erfahrt ihr etwas über das Aussehen und die Technik der einzelnen Instrumente. Das erleichtert die Wahl des richtigen Instruments und garantiert ein erfolgreiche und lange „Musikerkarriere“.

Übrigens: Immer mehr Musikerinnen und Musiker entscheiden sich später dazu, ein zweites Instrument zu lernen, da sie die Herausforderung spannend finden. Auch das ist in der Ausbildung bereits möglich und wird von uns unterstützt.

 

1. Kornett - Trompete (in b)

Die Trompete ist ein hohes Blechblasinstrument. Im Musikcorps werden so genannte Kornett - Trompeten eingesetzt. Diese haben eine etwas kompaktere Bauweise, mit mehr Biegungen und einer größeren Mensur. Dadurch entsteht ein weicherer Klang.

Aufgabe: Das Trompetenregister ist meistens für die Hauptmelodie zuständig. Die Tonerzeugung ist bei der Trompete am schwierigsten.  

 

2. Alt - Horn (es)

Das Horn ist das älteste Musikinstrument, das der Mensch benutzt hat. In seiner Urform wurde es oft aus Stoßzähnen hergestellt und als Signalhorn für Warnzeichen eingesetzt. Es ist somit der Vorläufer für alle anderen Blechblasinstrumente.

Das Musikcorps setzt spezielle Alt - Hörner ein. Bei diesen zeigt der Schalltrichter nach oben. Dadurch entsteht mehr Klang.

Aufgabe: Das Hornregister ist die „Feuerwehr“ unter den Instrumenten. Sie können die anderen Register unterstützen. Aufgrund ihrer Bauweise und ihrem Klang können die Hörner ohne Probleme die Trompeten und vor allem die Baritons bei hohen Tönen ergänzen.

 

3. Posaune (in c)

Die Posaune war das erste vollchromatisch (Erreichung aller Zwischentöne) spielbare Instrument. Da die Mensur (Durchmesser) sehr eng ist, sprechen die Töne zwar etwas weniger gut an als bei den Baritons, allerdings kann sie dadurch wesentlich lauter spielen.

Unter einer Posaune versteht man im Allgemeinen eine Zugposaune. Diese hat keine Ventile, wo die Töne einfach einrasten. Der Zug dient der Tonhöhenänderung, da durch Hinausschieben die Luftsäule verlängert wird. Posaunisten brauchen daher ein sehr gutes musikalisches Gehör und viel Gefühl, um den Stimmzug auf die richtige Länge einstellen zu können. Dafür kann die Posaune als einziges Brass Instrument ein richtiges Glissando(Stufenlose Veränderung der Tonhöhe) spielen.

Aufgabe: Die Posaunen erzeugen den Grundsound der Stücke, auf den alle anderen Melodien aufbauen. Sie bilden außerdem bei den meisten Musikstücken den Gegenpart zu den Trompeten.

 

4. Bariton / Bellfront Bariton (in b)

Durch die Entwicklung des Baritons wurde die Lücke zwischen den hohen Blechblasinstrumenten (Hörner) und den tiefen Instrumenten(Tuben) geschlossen. Das MC geht Schritt für Schritt dazu über die teilweise noch vorhandenen Tenorhörner durch Baritons zu ersetzen, da diese einen wesentlich weicheren/volleren Klang haben.

Wenn die jungen Musiker körperlich fit genug sind erhalten sie die neuste Generation von sog. Bellfront Baritons. Bei diesen speziell für Marsch und Showbands entwickelten Instrumenten zeigt der Schalltrichter nach vorn, was einen wesentlich volleren Ton ergibt. 

Aufgabe: Baritons gelten als die gesanglichsten aller Brassinstrumente. Durch ihren warmen aber kraftvollen Sound eignen sie sich perfekt um das Musikstück mit technisch schwierigen Nebenmelodien und Soli zu erweitern.

 

5. Tuba / Sousaphon (in es)

Die Tuba ist das tiefste und größte aller gängigen Blechblasinstrumente(=>Rohrlänge 9,6 m!).

Das Musikcorps verwendet eine Spezialform der Tuba, das Sousaphon. Das Sousaphon wurde um 1900 durch den berühmten amerikanischen Komponisten John Phillip Sousa für die Brass Bands des Militärs erfunden. Bei dieser besonderen Tuba ist der Trichter noch größer und nach vorn gebogen um so einen satteren Klang zu erhalten.

Aufgabe: Die Sousaphone erzeugen ebenfalls den Grundsound eines Stückes, denn sie haben mit Abstand das meiste Volumen. Darüber hinaus tragen die Sousaphone dazu bei, dass der Rhythmus des Stückes eingehalten wird. Nur wenige trauen es sich zu dieses Instrument zu spielen, da viel Kondition und Kraft nötig ist.

 

6. Schlagwerk / Percussion

Als Schlagwerk bezeichnet man die im Orchester verwendeten Schlaginstrumente. Das sind die große Trommel, kleine Trommel und Becken.

Die Trommeltechnik im Jugendmusikcorps unterscheidet sich von der Standardtechnik. Die Trommler lernen hier die Instrumente wesentlich tiefer und mit mehr Kraft zu spielen.

Percussion ist ein sehr weit gefasster Begriff für eher kleinere Schlaginstrumente. Bekannte Instrumente sind: Congas, Kuhglocke und Claves, die meistens aus dem afrikanischen oder südamerikanischen Raum stammen.

Aufgabe: Das Schlagwerk und die Percussion Gruppe sorgt mit ihren vielfältigen Effekten für das „I-Tüpfelchen“ der Musik. Sie geben nicht nur den Takt vor, sondern erzeugen durch Ihren Rhythmus eine Dynamik in der Musik.

Während die Trommler bei Konzerten meistens in der letzten Reihe stehen marschieren sie auf der Straße ganz vorne und lenken das Orchester selbständig durch die Strassen.